Das neue Coaching-Programm ist live! Athlet:innen, die bereits mit uns gestartet sind, setzen 2025 auf Erfolgskurs – tu es ihnen gleich und starte jetzt durch! 🚀

Energie im Griff: Mahlzeitenfrequenz & Gewichtsmanagement im Ausdauersport

26. Mai 2025

Die Häufigkeit der Mahlzeiten kann einen großen Einfluss auf dein Energieniveau haben.

Die Frage, wie oft man essen sollte, wird unter Ausdauersportler:innen immer wieder diskutiert – egal ob beim Marathontraining, im Trainingslager oder im Alltag zwischen zwei Einheiten. Dabei geht es nicht nur um Gewichtsmanagement, sondern auch um Leistungsfähigkeit, Regeneration und Energieverfügbarkeit.

Was sagt die Wissenschaft – und wie lässt sich das im echten Leben sinnvoll umsetzen?

Mythos: Häufiges Essen kurbelt den Stoffwechsel an

Lange galt: Wer öfter isst, verbrennt mehr. Die Studienlage zeigt jedoch: Die Häufigkeit der Mahlzeiten hat kaum Einfluss auf den Grundumsatz oder die Fettverbrennung. Entscheidend bleibt die Kalorienbilanz – also wie viel Energie aufgenommen und verbraucht wird.

🔬 Eine Meta-Analyse (2015) kam zu dem Schluss, dass häufigeres Essen keinen relevanten Einfluss auf den Energieverbrauch hat.

Mehr Mahlzeiten = weniger Hunger? Nicht unbedingt.

Viele glauben, dass mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt Heißhunger vorbeugen. Tatsächlich zeigen Studien: Wer ständig snackt, hat oft sogar mehr Hunger – trotz gleicher Kalorienmenge. Der Grund: Es fehlt das echte Sättigungsgefühl.

💡 Drei klare, vollwertige Mahlzeiten pro Tag können helfen, den Appetit besser zu regulieren – vor allem im Alltag.

Mahlzeitenfrequenz & Gewichtsregulation

Ob du abnimmst oder dein Gewicht hältst, hängt nicht davon ab, wie oft du isst – sondern wie viel du isst. Die Mahlzeitenfrequenz ist dabei eher eine Frage der Struktur und Alltagstauglichkeit.

👉 Wer mit drei Hauptmahlzeiten besser zurechtkommt, muss sich nicht zu fünf zwingen – und umgekehrt. Entscheidend ist, was langfristig umsetzbar ist.

Wann wir essen, ist fast so wichtig wie was wir essen

Unsere innere Uhr – die Chronobiologie – beeinflusst, wie gut wir bestimmte Makronährstoffe verwerten. Morgens ist die Insulinsensitivität höher, Kohlenhydrate werden effizienter verstoffwechselt. Abends reagiert der Körper träger – und speichert überschüssige Energie leichter.

Praktische Empfehlung:
Nutze Frühstück und Mittagessen für energiereiche, kohlenhydratbetonte Mahlzeiten – besonders an Trainingstagen. Am Abend sind leichte, proteinreiche Speisen wie Fisch, Tofu oder Quark ideal – vor allem zur Regeneration an trainingsfreien Tagen.

Was bedeutet das für Ausdauerathlet:innen?

Im Ausdauersport ist Ernährung kein Beiwerk – sie ist Trainingssteuerung. Die Mahlzeitenfrequenz beeinflusst:

  • die Qualität der Einheiten,
  • die Erholungsfähigkeit, und
  • das langfristige Körpergewicht.

Ein strukturierter Ernährungsrhythmus bringt Energie ins Training und hilft, Versorgungslücken zu vermeiden.

1. Plane Mahlzeiten rund ums Training

Ambitionierte Athlet:innen planen ihre Ernährung nicht nach Uhrzeit – sondern nach Belastung. Besonders bei Morgen- und Doppeleinheiten braucht der Körper gezielte Versorgung.

Empfehlung:

  • Vor dem Training: kleine, leicht verdauliche Kohlenhydrate (Toast, Banane, Reiswaffel)
  • Nach dem Training: eine vollwertige Mahlzeit mit Protein & Kohlenhydraten
  • Tagesstruktur: 4–6 Mahlzeiten an intensiven Tagen, 3–4 an Ruhetagen

2. Regelmäßige Mahlzeiten für Energie & Erholung

Ein stabiler Blutzuckerspiegel unterstützt Fokus und Belastbarkeit. Wer zu lange nichts isst, riskiert Energielöcher, Reizbarkeit – und Leistungseinbußen im Training.

Tipp:
Setze auf regelmäßige Hauptmahlzeiten und ergänze sie an Bedarfstagen gezielt durch Snacks oder Shakes, vor allem rund ums Training.

3. Fettstoffwechseltraining – ohne Nüchterntraining

Nüchterntraining ist noch immer ein Mythos im Ausdauersport. Fakt ist: Es ist nicht notwendig, ganz ohne Energie zu trainieren, um den Fettstoffwechsel zu aktivieren.

🧠 Der moderne Weg: „Train Low“
Das bedeutet: bewusst mit reduzierter Kohlenhydratzufuhr, aber nicht komplett leer trainieren.

Praxisbeispiel für eine längere Grundlageneinheit:

  • Vor dem Training: kleiner Snack (z. B. halbe Banane)
  • 1. Stunde: nur Wasser oder Elektrolyte
  • Ab Stunde 2: reduzierte KH-Zufuhr (20–30 g/h via Gel oder Getränk)

So bleiben Leistung und Stoffwechsel in Balance – ohne unnötigen Stress für den Körper.

Fazit: Struktur schlägt Frequenz

Es gibt keine ideale Anzahl an Mahlzeiten – aber es gibt eine Struktur, die zu deinem Training, deinem Alltag und deinen Zielen passt. Wer versteht, wann der Körper was braucht, kann Ernährung gezielt einsetzen – für mehr Leistung, bessere Regeneration und langfristiges Gewichtsmanagement.


Quellen und weiterführende Links

Bücher
  1. Sims, S. T., & Yeager, S. (2016). ROAR: How to match your food and fitness to your unique female physiology for optimum performance, great health, and a strong, lean body for life. Rodale Books.
  2. Fitzgerald, M. (2016). The endurance diet: Discover the 5 core habits of the world’s greatest athletes to look, feel, and perform better. Da Capo Lifelong Books.
  3. Seebohar, B. (2011). Nutrition periodization for athletes: Taking traditional sports nutrition to the next level. Bull Publishing Company.
Wissenschaftliche Quellen
  1. Cameron, J. D., Cyr, M. J., & Doucet, É. (2010). Increased meal frequency does not promote greater weight loss in subjects who were prescribed an 8-week equi-energetic energy-restricted diet. British Journal of Nutrition, 103(8), 1098–1101. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19943985/
  2. Schoenfeld, B. J., Aragon, A. A., & Krieger, J. W. (2015). Effects of meal frequency on weight loss and body composition: a meta-analysis. Nutrition Reviews, 73(2), 69–82. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26024494/
  3. Longo, V. D., & Panda, S. (2016). Fasting, circadian rhythms, and time-restricted feeding in healthy lifespan. Cell Metabolism, 23(6), 1048–1059. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27304506/
  4. Jakubowicz, D., Barnea, M., Wainstein, J., & Froy, O. (2013). High caloric intake at breakfast vs. dinner differentially influences weight loss of overweight and obese women. Obesity, 21(12), 2504–2512. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/oby.20460
  5. Marquet, L.-A., Brisswalter, J., Louis, J., Tiollier, E., Burke, L. M., Hawley, J. A., & Hausswirth, C. (2016). Enhanced endurance performance by periodization of carbohydrate intake: “Sleep Low” strategy. Medicine & Science in Sports & Exercise, 48(4), 663–672. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26741119/
  6. Impey, S. G., Hearris, M. A., Hammond, K. M., Bartlett, J. D., Louis, J., Close, G. L., & Morton, J. P. (2018). Fuel for the work required: A theoretical framework for carbohydrate periodization and the glycogen threshold hypothesis. Sports Medicine, 48(5), 1031–1048. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29453741/
  7. Stannard, S. R., & Thompson, M. W. (2008). The effect of participation in triathlon training on lipid oxidation during exercise. International Journal of Sports Medicine, 29(10), 835–840. https://journals.physiology.org/doi/full/10.1152/jappl.1996.81.5.2182

Diese Artikel könnten Dich auch interessieren: