In diesem Artikel erfährst Du mehr über:

• Bedeutung der Hitze- bzw. Thermoregulation beim Sport,
• aktuelle Forschungsergebnisse,
• Zusammenhänge zwischen Körperkerntemperatur, Hitzebelastung und sportlicher Leistung, und
• effektive Maßnahmen zur Optimierung der Leistungsfähigkeit.

Thermoregulation und sportliche Leistung

Die Bedeutung der Körperkerntemperatur

Die Temperatur hat wesentlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von AthletInnen. Eine zu hohe Körperkerntemperatur, Hyperthermie genannt, kann die Leistung negativ beeinflussen. Studien zeigen, dass bereits eine Erhöhung der Körperkerntemperatur um 1 Grad Celsius während körperlicher Aktivität zu Ermüdung und Dehydratation führen kann.

Auch wenn die Körperkerntemperatur zu niedrig ist, Hypothermie genannt, wird die sportliche Leistung eingeschränkt. Bei Hypothermie kann eine moderate Abkühlung von 1 bis 2 Grad Celsius die Muskelkraft (neuromuskuläre Funktion) und die Reaktionszeit beeinflussen.

Wie stark der Effekt allerdings ist, hängt von der Intensität der Aktivität und der individuellen Toleranz ab.

Hitzestress und Leistungseinbußen

Bei hohen Umgebungstemperaturen und körperlicher Anstrengung ist der Körper einem sog. Hitzestress ausgesetzt. Dies kann zu oben genannten Leistungseinbußen führen, da der Körper vermehrt Energie für die Thermoregulation aufwendet und weniger Energie für die sportliche Leistung zur Verfügung steht. Eine effektive Thermoregulation ist daher entscheidend, um die Leistungseinbußen zu minimieren.

Aktuelle Forschungsergebnisse

Die Forschung im Bereich der Thermoregulation beim Sport hat in den letzten Jahren bedeutende Erkenntnisse hervorgebracht. Hier sind einige interessante Ergebnisse:

1) Auswirkungen von Hitze auf die Leistung:

Studien haben gezeigt, dass Hitzebelastung die sportliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Eine erhöhte Körperkerntemperatur kann zu einer schnelleren Ermüdung, einer verminderten Ausdauer und einer verringerten Kraftentwicklung führen. Es ist wichtig, Strategien zu entwickeln, um die Körperkerntemperatur während des Trainings oder Wettkampfs zu kontrollieren.

2) Training unter Hitzebedingungen:

Das Training unter Hitzebedingungen, auch als Hitzeakkommodationstraining bekannt, kann zu Anpassungen des Körpers führen, die die Leistungsfähigkeit verbessern. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges Training in heißer Umgebung zu einer besseren Wärmeadaptation, einer verbesserten Schweißproduktion und einer geringeren Anfälligkeit für Hitzestress führen kann.

Maßnahmen zur Leistungssteigerung

Flüssigkeitszufuhr:

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, um die Körperkerntemperatur während des Sports auf einem optimalen Niveau zu halten. Trinke nicht nur während dem Training, sondern auch vor und nach dem Training ausreichend Flüssigkeit, um Dehydrierung zu vermeiden.

Kühlelemente und -strategien:

Die Verwendung von Kühlelementen wie Kühlwesten, Kühlhandtüchern oder Eisbeuteln kann dazu beitragen, die Körperkerntemperatur während des Trainings oder Wettkampfs zu senken. Kühlstrategien wie das Auftragen von kaltem Wasser oder Eis auf den Körper können ebenfalls effektiv sein.

Hitzeakkommodationstraining:

Integriere bewusst Trainingseinheiten unter Hitzebedingungen in Dein Trainingsprogramm, um den Körper an heiße Umgebungen zu gewöhnen. Beginne mit Einheiten mit geringerer Intensität und erhöhe allmählich die Belastung, um eine sichere Anpassung zu gewährleisten.

Fazit

Die Thermoregulation spielt eine entscheidende Rolle für die sportliche Leistungsfähigkeit, insbesondere unter Hitzebelastung. Aktuelle Forschungsergebnisse verdeutlichen die Auswirkungen von Hitze auf die Leistung und zeigen Maßnahmen zur Leistungssteigerung auf. Eine optimale Körperkerntemperatur, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gezieltes Training unter Hitzebedingungen sind Schlüsselfaktoren, um die Leistung beim Sport zu verbessern.

Referenzen:

• Exercise Under Heat Stress
• Hitzestress beim Sport: Auswirkungen und Maßnahmen
• Training in heißer Umgebung: Vorteile und Tipps
• Sammlung an Research Papers zur Thermoregulation im Sport: Corebodytemperature-Sammlung von Carles Tur Carbonell
• Racinais, S., Periard, J. D., & Karlsen, A. (2015). Thermoregulation in sports and exercise. In Oxford Research Encyclopedia of Sports and Exercise Medicine.
• Meeusen, R., Watson, P., Hasegawa, H., Roelands, B., & Piacentini, M. F. (2006). Central fatigue: the serotonin hypothesis and beyond. Sports Medicine, 36(10), 881-909.
• Giesbrecht, G. G., Jamieson, C., Cahill, F., & Matsos, C. G. (1995). Hypothermia and peripheral cooling during progressive core cooling: effects on cardiovascular and respiratory responses. Aviation, Space, and Environmental Medicine, 66(11), 1043-1048.
• Périard, J. D., Racinais, S., & Sawka, M. N. (2012). Adaptations and mechanisms of human heat acclimation: applications for competitive athletes and sports. Scandinavian Journal of Medicine & Science in Sports, 22(Suppl 1), e1-e12.